„Irgendwo muss das Brot herkommen,“ sagte mir einmal ein Steuerberater, der für einen kleinen Betrieb die Buchhaltung machte. Also heißt es Geld verdienen, entweder, in dem man eine Arbeit sucht, oder selbst ein kleines Geschäft aufmacht. Doch welche Möglichkeiten gibt es, wenn Arbeitsplätze Mangelware sind und die Gründung eines kleinen Betriebes wegen Kapitalmangel von vornherein als Möglichkeit ausscheidet?

In Kaele, einer Stadt im Norden Kameruns, ist die Situation nicht anders, wie uns Fred-Eric Essam, von unserem Projektpartner ident.africa e.V., mitteilte: „Eines der größten Probleme, mit denen die Jugend von Kaele ständig konfrontiert ist, ist der chronische Mangel an Arbeitsplätzen und die permanente Perspektivlosigkeit.“ Aber es gibt auch Leute, die bereit sind, etwas zu wagen und Schritte nach vorne zu machen. Bereits vor einigen Jahren hatten wir mit Fred-Eric Essam schon mal über die Gründung eines Copy-Shops gesprochen. So manche Idee muss aber erst einmal reifen. In diesem Fall reifte die Idee bis zum Jahr 2021, wo mit Jacques eine Person die Bühne betrat, die sich mit einem Copy-Shop selbstständig machen wollte. Was fehlte, war das Kapital. Nachdem Fred-Eric Essam das Business-Konzept auf seine Tragfähigkeit abgeklopft hatte, kam recht schnell im Rahmen eines kleine Crowdfundings aus dem Stiftungs- und Vereinsumfeld von ident.africa e.V. genügend Kapital für einen ersten Kopierer zusammen. Der Copy-Shop konnte starten! Jacques ist von seiner Geschäftsidee überzeugt: „Die Kundschaft ist da! Es sind Beamte, die in der Stadt arbeiten, Studenten, die Dokumente oder Artikel kopieren wollen, oder Studenten, die Kursmaterialien kopieren wollen,“ meint Jacques stolz. Ein Drucker wurde ebenfalls bereits vor kurzem angeschafft, so dass Jacques damit sein Angebot weiter abrunden konnte. Später, so Jacques, werde er sein Angebot noch um Computerdienste und ein Internet-Café erweitern. In der Zwischenzeit hofft er, dass er mit Stromausfällen keine größeren Probleme bekommt. Wichtig ist aber: Der Anfang ist gemacht! Und wir drücken Jacques weiterhin die Daumen für seinen weiteren Geschäftsverlauf!

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